Storm und der verbotene Brief

Historie/Alltag, Niederlande 2017

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Im mittelalterlichen Antwerpen zur Zeit der Reformation gerät der zwölfjährige Storm in ein aufregendes Abenteuer, als sein Vater Klaas in seiner Druckerei einen Brief von Martin Luther drucken soll. Klaas wird auf frischer Tat ertappt und Storms Leben über Nacht auf den Kopf gestellt. Storm gerät zwischen die Fronten und flieht mit der Druckplatte des verbotenen Briefs. In einer schier ausweglosen Situation trifft er auf das Waisenmädchen Marieke, die in den Katakomben der Stadt lebt. Im Kampf gegen die Zeit versuchen sie gemeinsam, Storms Vater vor dem Scheiterhaufen zu bewahren. Aber wem kann Storm überhaupt noch trauen? Was als abenteuerliche Flucht beginnt, wird zu einem tapferen Kampf um die Freiheit. Nicht jeder wird heute noch wissen, dass eine Druckplatte nichts mit einem Computer zu tun. Im Jahr 1520 hatte sich in Antwerpen der Buchdruck wie an vielen Orten Europas gerade erst etabliert, mit großem handwerklichen Geschick wurden in florierenden Druckereien aus einem Gebinde einzelner Lettern jene Platten hergestellt, um sie mittels schwerer Holzpressen auf Papier zu übertragen. Im Film ist Klaas Voeten einer der besten seiner Zunft, sein Sohn Storm hilft eifrig, aber nicht immer erfolgreich in der väterlichen Werkstatt. Hierhin macht sich eines Tages ein Mönch aus dem Kurfürstentum Sachsen auf. Nahe der Stadt Wittenberg hat ihm ein Glaubensbruder einen brisanten Text übergeben, ein „Manuskript über die Kirche“, das Voeten heimlich drucken soll. Doch kaiserliche Soldaten sind dem Mönch und dem Brief auf den Fersen... Vor historisch genauem Hintergrund entwickelt sich ein spannender, aufwändig ausgestatteter und gestalteter Abenteuerfilm, der geschickt Gegenwart und Geschichte ins Verhältnis setzt. Dabei verbindet er „moderne“ Genre-Spannung mit gesellschaftspolitisch und historisch bedeutsamen Themen. Dass Martin Luthers Brief eine geistesgeschichtliche Grenze zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit markiert und als bedeutsames Postulat die Summe der christlichen Freiheiten formuliert, fließt zwangsläufig nur in Ansätzen ein, ähnlich wie auch die Bedeutung des Buchdrucks für die Verbreitung von Meinungen und Botschaften durchaus deutlich, aber eben „nur“ im Rahmen einer Spannungsgeschichte für junges Publikum angesprochen wird. Und doch bieten sie einen ernsthaften, vor allem neugierig machenden Rahmen für Storms persönliches Abenteuer.
Sprache:
Deutsch

Auszeichnungen

Film Festival Oostende 2017 Bestes Szenenbild Kurt Loyens

Weitere Informationen

Regie :

Dennis Bots

Kamera :

Rolf Dekens

Besetzung :

Davy Gomez (Storm)

Juna de Leeuw (Marieke)

Yorick van Wageningen (Klaas)

Angela Schijf (Cecilia)

Maarten Heijmans (Alwin)

Peter van den Begin (Frans van der Hulst)

Luc Feit (Herman)

Laura Verlinden (Claar)

Tibo Vandenborre (Bailiff)

Loek Peters (Baker)

Originaltitel:

Storm: Letters van vuur

Originalsprache:

Niederländisch

Format:

16:9 HD, Farbe

Altersempfehlung des KJF :

Ab 10 Jahren

Altersfreigabe:

FSK 6

Sprache:

Deutsch