Roland Gräf

Roland Gräf (13.10.1934-11.5.2017), Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann: Roland Gräf studierte 1954 bis 1959 an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg Kamera. Ab 1960 arbeitete er im DEFA-Studio für Spielfilme und prägte ab Mitte der 1960er-Jahre maßgeblich den Kamerastil eines poetischen Realismus mit ("Jahrgang 45"), der für eine Gruppe junger Regisseure wichtiges Ausdrucksmittel ihrer Realitätserkundung war. 1970 gab er mit "Mein lieber Robinson" sein Regiedebüt, mit seinem erfolgreichsten Filmen "Die Flucht" (1978) setzte er sich mit einem Tabu-Thema der DDR, der Flucht aus der DDR, auseinander. Später wandte er sich historischen Sujets zu, für die das Spannungsverhältnis zwischen Anpassung und Widerstand der eigentliche Erzählgrund war. Von 1985 bis zur Privatisierung des Studios und der Entlassung der künstlerischen Mitarbeiter war Gräf Vorsitzender des Künstlerischen Rates. 1991 erhielt er für "Der Tangospieler" den Deutschen Filmpreis. 1997 baute er an der HFF Konrad Wolf in Babelsberg den Studiengang Medienspezifisches Schauspiel auf, den er bis 2001 leitete. Seit ihrer Gründung 1998 war Roland Gräf stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der DEFA-Stiftung (bis 2005). "Roland Gräf gehört zu den wichtigsten Autorenfilmern der DEFA. In den 1970er und 1980er Jahren dreht er eine Handvoll Filme, die sich durch ihre Nähe zur sozialen Realität auszeichnen. Dabei orientiert sich der Regisseur, der als Kameramann seine Filmkarriere beginnt, am dokumentarischen Stil, ohne dass dieser den Figuren übergestülpt wird. Roland Gräf erfasst seine Figuren psychologisch genau, legt Wert auf soziale und psychologische Gründlichkeit und bringt seine Schauspieler zu Höchstleistungen." (DEFA-Stiftung)