Sergei Loznitsa

Werke des international gefeierten ukrainischen Filmemachers

Sergei Loznitsa wurde am 5.9.1964 in Baranowitschi (Belarus, ehemalige UdSSR) geboren und wuchs in Kiew auf. Nach einem Mathematik-Studium und der Arbeit als Ingenieur studierte er an der Moskauer Filmhochschule, die er 1997 abschloss. In seinen Spiel- und Dokumentarfilmen beschäftigt er sich oft mit der Lage in Russland und historischen Themen. Seit 2001 lebt er mit seiner Familie in Berlin. Loznitsa dreht seit 1996 Dokumentarfilme, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, u.a. auf Festivals in Karlovy Vary, Leipzig, Oberhausen, Paris, Madrid, Toronto, Jerusalem und St. Petersburg. Zudem verlieh man ihm die russischen Nationalen Filmpreise "Nika" und "Laurel". Im Mai 2010 feierte Loznitsas Spielfilmdebüt "Mein Glück“ im Wettbewerb in Cannes Premiere. Am 27.2.2022, drei Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs, gab Loznitsa ein Statement ab: "Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine entfesselt hat, ist ein wahnsinniger und suizidaler Akt, der zum unausweichlichen Kollaps des kriminellen russischen Regimes führen wird. Die ganze Welt wird Zeuge einer Schlacht zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, einer Schlacht von biblischen Ausmaßen. Die Ukraine wird siegen!" Zum Ukraine-Krieg hat Loznitsa umgehend klar für die Ukraine Stellung bezogen und den Westen aufgefordert, der Ukraine zu helfen. Er trat aus der European Film Academy aus, weil ihm deren Haltung zum Ukraine-Krieg zu indifferent ausfiel - nur um seinerseits aus der ukrainischen Akademie ausgeschlossen zu werden, weil er zu "kosmopolitisch" agiere. In seinen Filmen vermeidet Loznitsa allzu eindeutige Stellungnahmen. Er zieht es vielmehr vor, seinen Zuschauer*innen seine Beobachtungen zu präsentieren, um ihnen ein eigenes Denken zu ermöglichen. Loznitsa hat zu Protokoll gegeben, dass er einen allwissenden Erzählstil ablehne, um sich größtmöglich von jedweder Propaganda abzusetzen.